Verfahren

Viele verschiedene Reinigungsverfahren von zahlreichen Anbietern sind auf dem Kleinkläranlagen-Markt vertreten. Für die Auswahl eines geeigneten Kleinkläranlagen-Verfahrens sind neben den Anschaffungskosten und laufenden Betriebskosten die betriebssichere und wenig störanfällige Verfahrenstechnik von entschiedener Bedeutung. Sie sollte möglichst ohne elektrische Pumpen auskommen, da diese sehr störungsanfällig sind und kostenintensive Reparaturen verursachen. Idealerweise läuft das Abwasser während des Reinigungsprozesses mit einem natürlichen Gefälle vom Einlauf bis zum Auslauf durch den Behälter. Dies stellt sicher, dass es zum Haus keinen Rückstau geben kann.

Wirbelbett

Das Wirbel-Schwebebett-Verfahren kann sowohl für den Neubau von Kleinkläranlagen wie auch für die Nachrüstung von vorhandenen (Beton-) Behältern genutzt werden. Es handelt sich dabei um eine Technik mit sehr guten Reinigungsleistungen, die über den gesetzlichen Anforderungen liegen. Die von Firma BEKKS angebotenen Anlagen setzen auf Materialien mit eine sehr lange Lebensdauer und zeichnen sich durch ihre Betriebssicherheit aus.

Das Wirbel-Schwebebett-Verfahren wird in ein klassisches Drei-Kammer-System eingebaut. Das anfallende Abwasser fließt in die erste Kammer. Dort setzen sich die enthaltenen Feststoffe ab. Das von Grobstoffen befreite Abwasser strömt durch einen natürlichen Überlauf in die zweite Kammer, in der sich die Reinigungsstufe befindet. Das Abwasser wird mit Hilfe von Mikroorganismen die sich in Form von Biofilm auf Aufwuchskörpern befinden gereinigte. Diese Aufwuchskörper können Schaumstoffwürfel sein die in großen Kunststoffkörben sind (z.B. EES) oder auch komplett frei schwebende Kunststoffelemente sein (z.B. Picobells). Von außerhalb erfolgt eine Belüftung um die Aufwuchskörper zu durchmischen und Mikroorganismen ausreichend Sauerstoff zuzuführen. Von der Reinigungsstufe fließt das gereinigte Abwasser in die dritte Kammer, die Nachklärung. In der Nachklärung setzten sich die letzten Grobstoffe die zum Teil in der Reinigungsstufe entstehen (überschüssiger Biofilm) am Behälterboden ab und wird von dort mit Hilfe eines Drucklufthebers in die erste Kammer befördert. Das gereinigte Wasser fließt anschließend in eine Versickerung, einen Graben (Vorfluter) oder auch in einen Teich mit einem natürlichen Ablauf.

Auf anfällige Pumpen oder Technik im Abwasser kann komplett verzichtet werden. Lediglich ein kleiner Schaltschrank zur Außenaufstellung oder zur Innenmontage mit einem Verdichter zur Belüftung wird außerhalb der Kleinkläranlage installiert.

Aufgrund der oben beschriebenen Gründen setzt wir seit vielen Jahren auf dieses Verfahren (ca. 85% aller Anlagen). Firma BEKKS setzt bei Betonbehältern und Nachrüstungen vornehmlich den Bio-Air-Wasserfloh der Firma EES und im Bereich Kunststoffkleinkläranlagen das System Picobells ein. Weitere Informationen zu diesen Produkten finden Sie im Menü Kleinkläranlagen/Produkte.

SBR (Sequenzielle Biologische Reinigung)

Beim SBR-Verfahren erfolgt die biologische Abwasserbehandlung chargenweise in einem Becken in zeitlich aufeinanderfolgenden Schritten. Diesem Becken ist der Schlammspeicher (Vorklärung) vorgeschaltet und dient neben der Schlammspeicherung auch als Puffer.
Die einzelnen Schritte des Verfahrens sind:

Beschickungsphase:
Das Abwasser gelangt zunächst in den Schlammspeicher/Puffer (1. Kammer), in der die festen Bestandteile zurückgehalten werden. Von dort aus wird das Abwasser portionsweise in das SBR-Becken (2. Kammer) gefördert.

Belüftungsphase:
Im SBR-Becken findet nun die eigentliche biologische Reinigung statt. Dabei wechseln sich kurze Belüftungs- und Ruhephasen in einem kontrollierten Reinigungsprozess miteinander ab. Somit kann der sogenannte Belebtschlamm mit vielen Millionen Mikroorganismen entstehen und das Wasser gründlich reinigen.

Absetzphase:
Nun folgt eine Ruhephase, in der der Belebtschlamm zum Boden der Anlage absinkt. Dadurch bildet sich im oberen Teil des SBR-Beckens eine Klarwasserzone.

Klarwasserabzug:
Das gereinigte Abwasser wird nun in einen Vorfluter (Bach, Fluss) oder eine Versickerungsanlage eingeleitet. Danach erfolgt die Schlammrückförderung vom SBR-Becken in die erste Kammer. Der Prozess startet selbständig wieder von vorne.

Dieses Verfahren wird technisch unterschiedlich umgesetzt. Firma BEKKS setzt ausschließlich auf störungsarme und wartungsfreundliche Druckluftsysteme. Bei anderen Herstellern und Einbaufirmen werden auch teilweise Techniksätze mit elektrischen Teilen wie Pumpen und Schwimmerschalter im Abwasser angeboten. Diese Bauteile sind sehr störanfällig und wartungsintensiv und verursachen häufig erheblich Reparaturkosten.

SBR mit aerober Schlammstabilisierung
(auch: SSB-Verfahren: Sequentielles stabilisierendes Belebungsverfahren)

Die Besonderheit des Anlagenkonzepts besteht im Verzicht auf jegliche mechanische Grobstoffabscheidung oder Vorklärung im herkömmlichen Sinne. Der gesamte Schlamm wird in einer Kammer aerob (Luftsauerstoff wird zugeführt) behandelt. Die simultane aerobe Schlammstabilisierung führt zu einer signifikanten Minderung des Schlammanfalls und potenziellen Geruchsbelästigungen im Vergleich zu traditionell zweistufig ausgeführten SBR-Anlagen. Mit Hilfe eines SBR-Zyklus (siehe unten) wird dieselbe Kammer multifunktional als Reaktor, Schlammspeicher und Puffer genutzt. Das gesamte Volumen kommt den jeweiligen Funktionen daher zu verschiedenen Zykluszeiten in nahezu vollem Umfang zugute. Dieses Verfahren kann auch mehrkammerig betrieben werden, sofern die Kammern miteinander verbunden sind.

Die einzelnen Schritte des Verfahrens sind:


Füllen:
Das Abwasser läuft über Rohrleitungen in die Kleinkläranlage.


Belüftungsphase:
Sowohl das Abwasser als auch der Schlamm werden belüftet. Durch die entstehenden Strömungen findet eine Durchmischung statt. Durch die Belüftung wird die Bildung von Faulgasen und damit auch von Schwefelwasserstoff unterbunden.


Absetzphase:
Nun folgt eine Ruhephase, in der der Belebtschlamm zum Boden der Anlage absinkt. Dadurch bildet sich im oberen Teil der Anlage eine Klarwasserzone.


Klarwasserabzug:
Das gereinigte Abwasser wird nun in einen Vorfluter (Bach, Fluss oder See) oder eine Versickerungsanlage eingeleitet. Der Prozess startet selbständig wieder von vorne.

Quelle: batchpur (Prospekt Seite 3)

Bei diesem Verfahren wird durch die komplette Belüftung die Bildung von Faulgasen und damit auch von Schwefelwasserstoff unterbunden. Es kann somit nicht zur Korrosion mit Schwefelwasserstoff aus Faulungsprozessen kommen. Insbesondere, wenn es sich um Neuanlagen oder eine Nachrüstung bereits vorhandener Behälter aus Beton handelt. Allgemein ist die deutlich geringere Geruchsbelästigung bei diesem Verfahren ein entschiedener Vorteil.

Tropfkörper

Dies ist ein sicherlich gutes Verfahren, welches in der heutigen Zeit allein aus Preisgründen kaum am Markt etabliert werden kann. Es gibt mittlerweile viele andere Verfahren mit einem besseren Preisleistungsverhältnis.

Pflanzenbeet

Beim Pflanzenbeet wird das häusliche Abwasser erst in einer Vorklärung (Mehrkammergrube) von den festen Bestandteilen des Abwassers getrennt, danach fließt es in die Pflanzenkläranlage. Preislich ist dies jedoch eine etwas teurere Variante, da man nach wie vor einen Behälter (Vorklärung) benötigt. Dies trifft vor allem zu wenn die vorhandene Grube (z.B. gemauert) nicht mehr verwendet werden kann. Weiterhin ist hierfür ein wesentlich größerer Platzbedarf erforderlich und das Pflanzenbeet muss entsprechend regelmäßig gepflegt werden.